Nach langem Grübeln und zur Hilfenahme des Reiseführers bewahrheitete sich unser schmutziger Gedanke auf der Hinfahrt: Übersetzt handelt es sich um den Nationalpark der großen Brüste. Ein Reisender in unserem Verbund währe wahrscheinlich auch ohne Eintrittskarte hereingekommen 😉
Unabhängig davon belohnte uns das zeitige Aufstehen am Morgen mit dem wohl genialsten Stellplatz auf dem Signal Mountain Zeltplatz. Schnell die Hängematte aufgehängt und die atemberaubende Aussicht auf die Grand Tetons und den Jackson Lake genossen.
Unsere erste Wanderung in diesem wunderschönen Park führte uns zum Jenny Lake. Entlang des Sees ging es durch mit Wildblumen blühenden Lichtungen zum Hidden Waterfall. Aufgrund der verspäteten Schneeschmelze war dieser extrem kräftig und ohrenbetäubend. Da leider der kurze Rückwanderweg wegen Reparaturarbeiten gesperrt war, fuhren wir kurzerhand mit einem Shuttleboot zurück. Klever eingefädelt vom Parkpersonal 😉
Der nächste Tag begann mit einer Zeitreise in die Anfänge der Besiedlung. Wie gestern erst verlassen, stehen auf der Mormon Row die einstigen Unterkünfte und Wirtschaftsgebäude einiger mutiger Siedler. Auf Grund der harten Wetterbedingungen und der abgeschiedenen Lage sind viele Siedler in umliegende Dörfer gezogen. Die originalen Gebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts laden dazu ein zu verweilen, durch die staubigen Regale zu schnuppern und die grandiose Aussicht auf die komplette Breite der Grand Tetons auf sich wirken zu lassen.
Für den folgenden Tag schlüpften wir wieder in unsere Wanderschuhe und machten den Süden des Parks unsicher. Das Ziel: der Phelps Lake im S. Laurence Rockefeller Reserve. Einst war der Park weniger als halb so groß. Auf Initiative von Herrn Rockefeller wurden weite Teile durch ihn erworben und an den Park verschenkt. Unter anderem auch dieser wunderschöne See.
Die Ranger warnten uns auf dem Weg zum See vor Grizzlybären. Leider oder zum Glück – je nach dem – trafen wir auf keinen Bären. Jedoch schlich sich direkt am See in nur neun Meter Entfernung ein Elchweibchen aus dem Gebüsch. Wie verzaubert beobachteten wir es bei der Nahrungssuche.
