Nur eine knappe Stunde von unserem Zeltplatz entfernt, lag der obere Abschnitt der Canyonlands – die Island in the Sky mit dem wohl meistfotografierten Arch in der Gegend. Warum nicht einfach bei Sonnenaufgang? Der Reiseführer warnte zwar, dass man nicht erwarten sollte allein zu sein, aber das ist man ja fast nie. Mit einem breiten Grinsen sahen wir die Fotografenmassen direkt am Arch. Wie bei einem Empfang in Hollywood.
Wir ließen die Kameras stecken und hatten knappe 20 Minuten nach dem Sonnenaufgang den Mesa Arch ganz für uns allein…
Man konnte sich dumm und dämlich fotografieren. Aller zehn Minuten sah die Landschaft anders aus… Die Sonne eroberte Stein für Stein alles was bis dahin verborgen lag.
Auf Grund des spektakulären Ausblickes am Grand Viewpoint verzögerte sich das Mittagessen ein wenig. Hier konnte man ewig weit die Schluchten und die einzelnen Gesteinsschichten beobachten. Dank des zufälligen Rangergespräches um die Ecke am Rande der Schlucht, konnten wir etwas über die einzelnen Schichten aufschnappen. Der weiße Rand um die Schluchten ist weißer Sandstein, der wohl vor Tausenden von Jahren durch Ablagerungen eines Sees entstanden ist. Sehr spannend. Gestärkt, rundeten wir den Tag mit einem längeren Wanderweg zu einem Krater eines Meteoriteneinschlages im nördlichen Teil des Parks ab.
Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von unseren freundlichen amerikanischen Zeltplatznachbarn und machten und wollten uns auf den Weg zum Capitol Reef und unserer Unterkunft in Torrey machen. Jedoch bemerkte unser Nachbar, dass der Reifen nicht nur ein bisschen Luft verliert, sondern einen fetten Nagel fast 8 cm tief im Mantel hatte. Wie der Zufall es wollte, waren unsere Nachbarn dank der ATV-Rallyefahrzeuge bestens ausgerüstet und reparierten unseren Reifen in binnen zehn Minuten.
Nach diesem kurzen Intermezzo kullerten wir wieder gen Westen und erreichten die historische Siedleranlage in Fruita mitten im Capitol Reef. Völlig aus dem Nichts schossen die Felswände empor und boten ein verrücktes Farbenspiel. Leider ist der Rest des Parks nur mit 4×4 Fahrzeugen zu erkunden. Aber wir machten das beste daraus und fütterten die alten Pferde 😉
In der Unterkunft vor den Toren des Capitol Reef angekommen entspannten wir in der malerischen Umgebung von Torrey. Auf dem Weg und im Dorf lagen ausgediente Landgeräte und Transportwagen verstreut. Die haben die bestimmt für uns Touristen drapiert… Aber dennoch schick 😉