Von den verschneiten Bergwegen Colorados direkt in den heißen Sand in Utah. Der erste Zeltplatz wurde nur 5 Minuten unterhalb des Arches Nationalparks in einem Canyon direkt an der kleinen Touristenstadt Moab bezogen. Wir waren fast die Einzigen und es war idyllisch.
Dies sollte sich jedoch schon bald ändern … Bis dato wussten wir noch nicht, dass wir ausgerechnet zur größten ATV-Rallye in Utah angereist sind. Ein aufgemotztes Quad mit Überrollkäfig. Ein pures Männerspielzeug, mit dem man in den Canyons mächtig Spaß haben konnte. Falls von Interesse: Auffahrt von Hell´s Gate gefühlte zwei Kurven vom Zeltplatz entfernt.
Gleich der erste Tag zog uns in den Park zum Wandern. Wir stiegen zu zwei mächtigen Arch´s – Steinbögen, welche im Laufe der Zeit durch Erosion entstanden sind – hinauf. Die beiden sind fast 44 Meter breit und komplett aus Sandstein. Unser Wanderweg führte uns noch zu weiteren faszinierenden Arches und das Beste: man konnte frei durch diese hindurchklettern. Ein Traum für Levia und mich 😉
Am Abend am Zeltplatz angekommen, war unser Zelt von riesigen Wohnwagen umringt. Und nicht die normalen Wohnwagen, wie wir sie aus Europa kennen, nein. Das waren Monster aus purem Metall und ungelogen fast 12 Meter lang. Einer hatte sogar mit einer Nutzungsfläche von fast 65 Quadratmeter die Größe unserer ersten Wohnung. Wir durften diesen besichtigen 😉
Nach einer mit Generatoren und im Canyon schallenden Motorgeräuschen der ATV-Rallye gesäumten Nacht, brachen wir sehr früh auf um den sehr schwierigen Aufstieg zum Delicate Arch, dem Wahrzeichen von Utah, zu meistern. Zu diesem riesigen frei stehenden Felsbogen führte eine 2 Kilometer lange Wanderung über ein steiles Felsplateau, entlang an tiefen Klippen, vorbei an historischen Wandmalereien und ehemaligen Siedlerhäusern einer Ranch von 1896. Der Aufstieg hat sich gelohnt. Ein herrlicher Ausblick und nur eine ganz kurze Fotoschlange anderer Touristen waren die Belohnung.
Auf dem Zeltplatz hatte sich mittlerweile eine kleine Wagenburg aus Wohnwagentrailern um uns herum gebildet. Die Freunde unserer Nachbarn waren ebenfalls zur Rallye gekommen 😉
Wir gliederten uns Stück für Stück ein, liehen uns warmes Wasser für ein Bad für Linus und wurden prompt zum Abendbrot eingeladen. Da unsere amerikanischen Nachbarn natürlich alle Hunde hatten, konnte Levia gar nicht genug vom Gassi Gehen, Bälle Werfen und dem Schwimmen der Hunde in Colorado bekommen.
Mit dem letzten Tag erkundeten wir den nördlichen Teil des Parks. Hier oben bestaunten wir eine Vielzahl an unterschiedlichsten Arches und passierten den Landscape Arch, den mit fast 89 Metern Länge fünft längsten noch stehenden Steinbogen der Welt vorbei. Doch unser Wanderweg führte uns weiter. Die Felswände sahen zum Teil aus wie Finnen eines Haifisches. Und eine dieser Finnen ging es steil hinauf. Nach knapp 2,2 Kilometer entschieden wir uns den Weg abzubrechen. Das Wasser ging zur Neige und die Sonne briet förmlich.
Summa summarum war es wirklich sehr schön mit den Einheimischen. Wir wurden in die Wagenburg einbezogen, Levia wurde mit einem ATV um den Zeltplatz gefahren und wir vier letztendlich herzlich von zwei Familien zu sich nach Hause eingeladen. Nun hatten wir je eine Unterkunft in Salt Lake City und Seattle angeboten bekommen und diese dankend und gespannt angenommen.
Und Levia freute sich riesig auf Pool mit Rutsche und den lieb gewonnenen Hund Oakley.